Vorwort

Als am 27. September 2020 mein geliebter Hund verstarb, dachte ich für sehr lange Zeit, das das schlimmste was mir je passieren könnte, passierte. Der Verlust eines besten Freundes.
2,5 Jahre später sah ich das anders. Nun passierte mir etwas, das ich niemals dachte mir zustoßen könnte. Ein Unfall, der mein Leben veränderte und das meiner Angehörigen.
Der Grund warum ich hier schreibe ist, der Wille zu zeigen das das Leben durchaus weitere Perspektiven aufzeigen kann, wenn ich nur genau hinschaue. Davon möchte ich hier berichten – und auch andere Personen die mir sehr nahe stehen, zu Wort kommen lassen. Aus der Praxis für die Praxis – so der Titel, der auch anderen Mut machen soll, genau hier anzufangen.
Meine Passion sind nun einmal die Pferde. Und auch wenn der Unfall – der einfach Pech war – auch mit Pferden zu tun hat, so schließt sich doch der der Kreis der Leidenschaft.
Happens, somewhere somehow

Hallo, ich möchte mich vorstellen. Jasmin Nussbaumer, heute 57 Jahre alt. Passionierte Reiterin – Dressurreiterin. Pferde begleiten mich eigentlich mein Lebenlang. Seit ich 5 Jahre alt bin, faszinieren mich Pferde und die Freiheit und Leichtigkeit, die das Reiten mit sich bringt. In frühen Jahren hat mich das Pferd schon auf die Wettbewerbsbühne gezogen und der Wunsch meine Passion zum Beruf zu machen, hat meine Eltern alarmiert. Reiten als Hobby ja aber nicht als Beruf war die klare Aussage. So habe ich als folgsame Tochter die kaufmännische Lehre absolviert und erst darauf ein Studium der Betriebsökonomie abgeschlossen. Es folgte eine Selbstständigkeit der Unternehmensberatung und so verlief mein Leben mit dem stets begleitenden Hobby Dressurreiten.
Was ist passiert?

Etwa eine Woche nach meinem 55 Geburtstag hat sich für mich mein Lebensverlauf noch mal umentschieden und mich vor ganz neue Aufgaben gestellt. Das Leben sollte so nicht einfach nur weitergehen. Am 12. Februar 2023 hatte ich einen folgenschweren Reitunfall.
Wie ist die Diagnose?

Diagnose in Kurzfrom: Linksseitige Ataxie mit Sprach- und Gleichgewichtsstörungen
Dieser Unfall brachte mich nach längerer Zeit im Krankenhaus in eine Rehaklinik, dort sollte ich zurück zu einem selbstbestimmten Leben finden. Gehen,sprechen, denken sollten hier mittels Rehabilitation adressiert werden und so fand ich mich schnell in einer Gruppe mit Schlaganfall Patienten wider. Unnötig zu erwähnen, das einer sportlichen, sehr unternehmerischen Frau von 1.80 m und nunmehr nur noch 58 kg, in einer langen dunklen Nacht die Idee kam, einen Plan zu entwickeln der mich aus dieser misslichen Lage herausführt.